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Exportfinanzierung und Förderinstrumente für deutsche KMU

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Für die positive Entwicklung und den reibungslosen Ablauf von Exportgeschäften ist eine strukturierte Finanzierung des Exports wichtig. Mit der Wahl der richtigen Finanzierung für Exporte können Risiken für den Exporteur verringert werden und internationalen Kunden attraktive Finanzierungs-Angebote gemacht werden.


Bedeutung der Exportfinanzierung

Grundsätzlich wird zwischen der kurzfristigen (bis 1 Jahr) und der mittel- und langfristigen (über 1 Jahr) Exportfinanzierung unterschieden. Sie erfüllt verschiedene Zwecke:

  • Bereitstellung von Liquidität für das exportierende Unternehmen
  • Gewährung von Zahlungszielen an Kunden im Ausland
  • Wettbewerbsvorteile durch attraktives Gesamtangebot für den Kunden inkl. Finanzierung
  • Risikoabsicherung für Länder mit erhöhtem Ausfall- und Wechselkursrisiko
  • Abwicklung des Zahlungsverkehrs durch Exportfinanzierungsinstitute

Möglichkeiten der Exportfinanzierung für KMU

Wenige kleine und mittelgroße Firmen können Kunden langfristigere Zahlungsziele aus eigener Kraft gewähren. Neben der Anlaufstelle der eigenen Hausbank sind hier besonders Spezialinstitute wichtig, die eine Exportfinanzierung für KMU anbieten und verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung mit unterschiedlichen Laufzeiten anbieten – je nach Bedürfnis des Exporteurs.

Zu den wichtigsten Spezialbanken für Exportkredite gehören das AKA-Konsortium und die zur Kreditanstalt für Wiederaufbau gehörende KfW-IPEX Bank.

Spezielle Förderbanken für die Exportfinanzierung für KMU

Die KfW unterstützt Unternehmen bei der Finanzierung mittel- und langfristiger Exportgeschäfte für Investitionsgüter und stellt darüber hinaus speziell für kleinere und mittlere Unternehmen Finanzierungen für Exporte bis 5 Mio. € Auftragsvolumen bereit.

Die AKA Bank ist ein Zusammenschluss deutscher Banken, welche Finanzierungslösungen für deutsche Exportgeschäfte anbieten. Die AKA ist neben speziellen Exportfinanzierungen auch auf Dienstleistungen für die Abwicklung internationaler Zahlungsströme spezialisiert.

Garantien für Exportkredite

Über sog. „Hermesdeckungen“ der Bundesregierung können sich Unternehmen gegen wirtschaftliche und politische Gefahren bei risikoreicheren Geschäften absichern. Sie können ganze, große Projekte umfassen oder kleine Aufträge, etwa im Zuge einer Zulieferung für ein internationales Großprojekt. Diese Exportkreditgarantien des Bundes zielen vor allem auf kleine und mittelständische Unternehmen ab, auf die 2016 ca. 80% der gesamten staatlichen Garantien entfielen.


Finanzierung für Exportaktivitäten vorab planen

Die entstehenden Kosten zur Abwicklung von Exportgeschäften sind meist höher als bei vergleichbaren Geschäften im Inland. Solche Faktoren sollten explizit bei Internationalisierungsvorhaben eines Unternehmens berücksichtigt werden.

Dauer von Exportgeschäften

Die Dauer, von der ersten Anbahnung eines Exportgeschäftes bis zur Lieferung und zur finalen Bezahlung des Auftrages, kann in der Regel mehrere Jahre, oftmals zwischen 2 und 3 Jahren, betragen. Schon in der Phase vor Vertragsabschluss ist es hilfreich, eine Finanzierungsmöglichkeit ins Auge zu fassen, um dem potenziellen Auftraggeber bei der Angebotspräsentation attraktive Konditionen bieten zu können.

Laufzeiten bei Exportkrediten und –versicherungen anpassen

Bei der Kreditlaufzeit muss neben der Produktionsphase vor allem auch die Zeit ab Lieferbeginn bis zum Eingang der letzten Zahlung berücksichtigt werden. Bei Gewährung von Zahlungszielen kann sich diese Phase über mehrere Jahre hinweg strecken. Die Banken bieten in Verbindungen mit der staatlichen Exportkreditversicherung sowohl Risikoabsicherungen für die Produktionsphase als auch für die Zeit bis zur finalen Bezahlung der Ware an. Zudem bieten die Institute kurzfristige Kreditfinanzierungen und –versicherungen (bis 12 Monate) für wiederkehrende Exportgeschäfte an mehrere Abnehmer in unterschiedlichen Ländern mit erhöhten Risiken an.


Landesspezifische Kenntnisse wichtig, um Exporte erfolgreich umzusetzen und Risiken zu bewerten

Die genaue Planung für die verschiedenen Schritte von Exportvorhaben oder die Optimierung bestehender Exportprozesse ist besonders wichtig, um bewusst mit Risiken umzugehen und in der Strategie entsprechend zu berücksichtigen. Mit diesen Planungen sollte frühzeitig begonnen werden, um mit vorhandenen Ressourcen das bestmögliche Unternehmensergebnis im Ausland zu erzielen und finanzielle Engpässe zu vermeiden.

Eine gute Kenntnis der Marktbedingungen und der rechtlichen Strukturen im Ausland hilft, um Zahlungsausfälle und weitere Schwierigkeiten im Export zu vermeiden.

Sollen langfristige Geschäftsbeziehungen mit einem Geschäftspartner im Ausland aufgebaut werden, ist es zudem sehr hilfreich, stetige Kontakte vor Ort mit dem Geschäftspartner aufzubauen. Hier helfen externe Country Manager, welche die landesspezifischen Branchenstrukturen kennen, um Audits durchzuführen. So können die Unternehmensstrukturen und Prozesse überprüft werden, um die Seriosität eines Partners festzustellen.


Für weitere Informationen zu Internationalisierungsmöglichkeiten für deutsche KMU und das Export-Management für Ihr Unternehmen kontaktieren Sie unser Beraterteam in Bonn!

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