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Rekrutierung von Internationalen Fachkräften – Fokus KMU

Aufgrund des demografischen Wandels, der hohen Einstellungsbereitschaft von Unternehmen und der in den letzten Jahren stetig steigenden Erwerbstätigkeit, erfährt das Thema Fachkräftemangel in Deutschland gegenwärtig eine wachsende Bedeutung. Laut der aktuellen Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit, sind vor allem technische Berufsfelder, Bauberufe sowie Gesundheits- und Pflegeberufe von einem spürbaren Fachkräftemangel betroffen. Für das Personalmanagement vieler Unternehmen bedeutet dies nach Lösungsansätzen suchen zu müssen. Während eine große Anzahl von KMU Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen ergreift, stellt die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland eine vielversprechende und effizientere Alternative dar. Grade hinsichtlich der Einführung des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes zum März 2020, sollten KMU die Chancen und Möglichkeiten der Auslandsrekrutierung zunehmend in Betracht ziehen.

Internationale Fachkräfte als Mehrwert für KMU

Neben der Deckung des Fachkräftemangels, bietet die Rekrutierung von internationalen Fachkräften einen weiteren entscheidenden Vorteil – das Potential einen Mehrwert zu erzielen. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, gibt es zahlreiche Charaktereigenschaften, die KMU an ihren internationalen Fachkräften besonders wertschätzen: die Offenheit für Neues und Lernbereitschaft, Motivation und Engagement, ihre Mobilität oder die Bereitschaft zur Mobilität, und ihre ausgeprägte Teamfähigkeit. Darüber hinaus können internationale Fachkräfte den Sprachbestand eines Unternehmens erweitern und somit zu der Akquise und Erschließung neuer Kunden und Märkte beitragen. Nicht zu unterschätzen sind weitere Aspekte wie die Erhöhung von interkulturellen Kompetenzen und einer potenziellen Verbesserung des Arbeitsklimas. Aufgrund ihrer Werdegänge verfügen internationale Fachkräfte zudem über eine flexible Denkweise, die dazu beitragen kann, Prozesse innovativer zu gestalten.

Rekrutierungskanäle der KMU

Die Suche nach geeigneten Mitarbeitern ist oft mit einem hohen Ressourcenaufwand verbunden und wird von den meisten KMU als Stressfaktor wahrgenommen. Zudem konkurrieren KMU mit Großunternehmen, die bereits in verschiedenen Rekrutierungskanälen vertreten sind. Tatsächlich haben KMU bezüglich Personalgewinnstrategien im Vergleich zu Großunternehmen noch einiges an Nachholbedarf. Während KMU hauptsächlich auf Rekrutierungskanäle wie Vermittlungen, Stellenanzeigen in Printmedien und Persönliche Netzwerke zurückgreifen um Fachkräfte zu gewinnen, ist ihre Präsenz online – eher gering. Tatsächlich findet aber ein Großteil der Jobsuche heutzutage online statt. Durch die vergleichsweise geringe Inanspruchnahme von Online-Stellenbörsen, benachteiligen sich KMU bei der Rekrutierung von internationalen Fachkräften systematisch selbst.

KMU sollten auch in Betracht ziehen, ihre Personalgewinnstrategien an die jeweilige Branche anzupassen, in der sie aktiv sind. Unternehmen im MINT-Bereich greifen bei der internationalen Rekrutierung zum Beispiel deutlich öfter auf ihre persönlichen Netzwerke im Ausland zurück als Unternehmen, die in der Pflege und im Gesundheitswesen aktiv sind. Diese hingegen, sind aufgrund ihres vergleichsweise begrenzten Auslandsnetzwerks eher auf das Angebot von Personaldienstleistern angewiesen. Deshalb ist es wichtig, dass KMU die entsprechenden Rekrutierungskanäle identifizieren, um den größtmöglichen Erfolg zu erzielen.

Erwartungen bezüglich des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes 2020

Bislang war die Rekrutierung von ausländischen Fachkräften für KMU mit großen bürokratischen Hürden verbunden. Vor allem für die Beschäftigung von qualifizierten Fachkräften aus Drittstaaten, welche für einen uneingeschränkten Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt ein Visum benötigen, verläuft der Rekrutierungsprozess sehr kompliziert.

Dies könnte sich jedoch mit dem Inkrafttreten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes zum März 2020 ändern. Die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen laufen darauf hinaus die Rekrutierung von Fachkräften aus Drittstaaten zu vereinfachen. Während die Prüfung der Arbeitsbedingungen durch die Bundesagentur für Arbeit weiterhin erhalten bleibt, entfällt durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz sie sogenannte Vorrangprüfung. Somit muss nicht mehr überprüft werden, ob die ausgeschriebene Stelle mit einer in Deutschland arbeitssuchend gemeldeten Person besetzt werden kann. Folglich kann sich der Rekrutierungsprozess für Unternehmen verkürzen.

Unterstützungsangebote von KMU für internationale Fachkräfte

Um nach der Einstellung einer ausländischen Fachkraft, die Chancen für ein langfristiges Arbeitsverhältnis zu erhöhen, sollten Unternehmen die Migration als ganzheitlichen Prozess betrachten, d.h., von der Entscheidung zur Auswanderung bis hin zu erfolgreichen Integration. Hierbei können KMU einen entscheidenden Beitrag leisten: angefangen von der Entwicklung einer Willkommenskultur im Unternehmen, der Einbindung in das Team, bis hin zu praktischen Themen wie der Unterstützung bei der Wohnungssuche und Behördenangelegenheiten.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier:

Fachkräfteengpassanalyse – Statistik Arbeitsagentur

Werdegang internationaler Fachkräfte und ihr Mehrwert für KMU – Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie(BMWi)

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