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Export nach Indien

Indien verlangt Geduld, Qualität und Vertrauen – wer sich vorbereitet, wächst über sich hinaus! 

Export nach Indien

Export nach Indien: Die 10 wichtigsten Fragen deutscher KMU

Indien gehört zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt und bietet deutschen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) großes Potenzial für Exporte. Mit über 1,4 Milliarden Einwohnern, einer dynamischen Industrieentwicklung und wachsendem Bedarf an hochwertigen Importgütern ist der Subkontinent ein strategisch bedeutender Markt. Diese FAQ bietet Ihnen eine fundierte Orientierung für den erfolgreichen Markteintritt in Indien – mit Fokus auf Chancen, Herausforderungen und bewährten Erfolgsfaktoren für deutsche KMU.


1. Warum ist Indien ein attraktiver Exportmarkt für deutsche KMU?

Indien zählt zu den fünf wichtigsten Handelspartnern Deutschlands in Asien. Die wachsende Mittelschicht, staatliche Investitionsprogramme wie „Make in India“ oder „Digital India“ sowie der enorme Infrastrukturausbau bieten vielfältige Exportchancen. Besonders stark gefragt sind Maschinenbau, Automatisierung, Umwelttechnik, Medizintechnik, Chemie und hochwertige Konsumgüter. Zudem bestehen langjährige wirtschaftliche Beziehungen zwischen beiden Ländern, unterstützt durch bilaterale Abkommen und Wirtschaftsdialoge.


2. Welche Rolle spielen lokale Partner in Indien?

Ein indischer Vertriebspartner oder Agent erleichtert nicht nur die Marktpenetration, sondern ist oft Voraussetzung für bestimmte Geschäftsvorgänge. Indische Kunden bevorzugen persönliche Kontakte und lokale Ansprechpartner. Eine sorgfältige Partnerwahl – inklusive rechtlicher Prüfung und Referenzanalyse – ist entscheidend für den langfristigen Erfolg.


3. Welche Branchen haben besonders gute Exportaussichten?

Starkes Wachstum zeigt sich in der Automobilindustrie, im Maschinenbau, bei Pharmazie und Medizintechnik, IT-Dienstleistungen sowie erneuerbaren Energien. Deutsche KMU, die innovative Technologien oder spezialisierte Komponenten anbieten, sind besonders gefragt. Auch im Bildungs- und Ausbildungssektor wächst der Bedarf an deutscher Expertise – etwa bei dualen Ausbildungskonzepten oder technischen Lehrmitteln.


4. Welche Einfuhrzölle und regulatorischen Anforderungen gelten?

Indien hat ein komplexes Zollsystem. Viele Produkte unterliegen zweistelligen Zollsätzen. Zusätzlich brauchen Sie eine Importlizenz, eine Registrierung bei der DGFT (Directorate General of Foreign Trade) und bei bestimmten Produkten wie Lebensmitteln eine FSSAI-Zulassung oder BIS-Zertifizierung. Ein erfahrener Importpartner vor Ort ist sehr hilfreich.


5. Wie funktioniert die Marktzulassung für technische Produkte?

Für viele technische Produkte gelten in Indien eigene Vorschriften und Standards, die sich deutlich von den europäischen Normen unterscheiden. Vor allem bei Elektronik, Maschinen, Fahrzeugen, Medizinprodukten oder elektrischen Bauteilen sind offizielle Zertifizierungen vorgeschrieben. Häufig benötigt man eine BIS-Zertifizierung (Bureau of Indian Standards) oder – bei medizinischen Geräten – eine CDSCO-Zulassung.

Der gesamte Zulassungsprozess ist oft zeitaufwendig und kann mehrere Wochen bis Monate dauern – je nach Produktkategorie, Dokumentation und Prüfverfahren. Auch Produkttests in Indien sind teilweise verpflichtend. Die Anforderungen ändern sich zudem regelmäßig, was den Prozess weiter erschweren kann.

Deshalb ist es sehr zu empfehlen, frühzeitig mit einem lokalen Fachberater oder Importpartner zusammenzuarbeiten.


6. Welche kulturellen Unterschiede sollten beachtet werden?

 

Der indische Geschäftsalltag ist stark beziehungsorientiert. Vertrauen, Respekt und langfristige Bindung stehen im Vordergrund. Entscheidungen dauern länger, Hierarchien sind ausgeprägt. Kommunikation ist oft indirekter als in Deutschland. Geduld, kulturelle Sensibilität und persönliche Präsenz vor Ort sind Schlüsselfaktoren.


7. Wie gelingt der Aufbau eines Vertriebssystems in Indien?

Neben lokalen Vertretern können deutsche KMU auch auf Exklusivimporteure oder eigene Niederlassungen setzen. Erfolgreich sind insbesondere gestaffelte Markteintrittsmodelle, die mit einem Partner starten und später in Joint Ventures oder Tochtergesellschaften übergehen. Ein inländisches Lager kann Logistikkosten senken und Lieferzeiten optimieren.


8. Wie wichtig ist eine eigene Niederlassung in Indien?

Eine eigene Niederlassung erhöht Glaubwürdigkeit und Kundennähe, ist aber nicht zwingend notwendig. Für größere Projekte oder technische Dienstleistungen ist eine Tochtergesellschaft vorteilhaft. Gründungen sind formal möglich, erfordern aber detaillierte Planung, z. B. bei der Wahl zwischen Liaison Office, Branch Office oder Private Limited Company.


9. Wie funktioniert die Logistik in Indien?

Indien verfügt über ein riesiges, jedoch teils ineffizientes Logistiknetz. Wichtig sind zuverlässige Spediteure, geeignete Verpackungen (z. B. für heiße oder feuchte Klimazonen) und klare INCOTERMS. Die Hauptumschlagplätze sind Mumbai (Nava Sheva), Chennai und Kolkata. Regionale Unterschiede beeinflussen Lieferzeiten erheblich.


10. Welche Standards und Normen muss ich einhalten?

Neben den obligatorischen BIS-Standards gelten in Indien auch branchenspezifische Vorschriften, z. B. bei Pharma, IT oder Maschinenbau. Einhaltung der indischen Normen ist Pflicht – die bloße CE-Zertifizierung reicht oft nicht aus. Für Produkte mit Sicherheitsrelevanz ist eine Registrierung bei der zuständigen Regulierungsbehörde erforderlich.


Indien ist ein anspruchsvoller, aber äußerst chancenreicher Markt für deutsche KMU. Mit der richtigen Strategie, kultureller Sensibilität und strukturiertem Markteintritt lassen sich nachhaltige Exporterfolge erzielen.


 Nutzen Sie unsere Expertise für Ihre Indien-Strategie – wir begleiten Sie Schritt für Schritt.


 

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